flying dolphins
Die kleinen Delfine

Kindergeschichten und Märchen / Briefe vom Wiesenbär / Herbstspaziergang / Eine rote Mütze / Der Schneemann / Die kleine Katze / Zwei weiße Schwäne / Mein Freund Brumm / Lolla will spielen / Überraschungen im Wald /

Briefe vom Wiesenbär

Hallo, ich bin's, der Wiesenbär. Einige von Euch wissen es ja vielleicht noch nicht. Aber ich wohne jetzt nicht mehr im Eichen - Buchen - Nußbaum - Wald, ich bin nämlich umgezogen. Und das ist Bernd, bei ihm wohne ich jetzt.

Und jetzt bekommt ihr immer mal wieder einen Brief von mir und dann erzähle ich Euch eine neue Geschichte, die ich gerade erlebt habe.

Viel Spaß dabei!
Euer Wiesenbär

 

 

 

1. Brief "Herbstspaziergang"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Das Wetter war neulich so schön, die Sonne schien, der Himmel war blau, nur ein paar kleine weiße Wattewolken. Da habe ich zum Bernd gesagt: „Komm, wir wollen raus gehen. Ich möchte Kastanien und Eicheln sammeln“. Kastanien und Eicheln sammeln, das mache ich sehr gerne. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder eine entdeckt habe und sie meinen kleinen weißen Stoffbeutel schmeißen kann.
Na ja, erst hatte der Bernd ja überhaupt keine Lust, hat irgendwas erzählt von Aufräumen und so. „Aufräumen kannst Du auch noch heute Abend,“ habe ich da zu ihm gesagt, „wenn es dunkel ist. Aber wenn es dunkel ist, kannst du keine Eicheln mehr sammeln und auch keine Kastanien.“ „Na gut“ hat er schließlich gesagt und dann sind wir losgezogen.
Zuerst haben wir eine Eiche entdeckt. Der Baum war riesengroß und hatte einen ganz dicken Stamm und war bestimmt schon sehr alt. Und da lagen denn auf dem Boden sooo viel Eicheln, na gut, manche waren ziemlich unter den Blättern versteckt, da mussten wir schon noch ein bisschen suchen. Wir hatten aber bald ganz viele Eicheln in meinem Beutel und als wir gegangen sind, lagen da noch immer welche. Bernd hat gesagt, „die lassen wir liegen, vielleicht kommen ja noch andere, Kinder oder vielleicht auch Tiere, die möchten ja auch noch was finden.

Dann sind wir weiter gewandert und wollten noch Kastanien sammeln. Schließlich haben wir ein paar Kastanienbäume gefunden. Die standen am Rande einer Wiese. Und wir hatten wieder Glück. Überall lagen Kastanien herum. Ich hatte mich schon gebückt und wollte gerade ein paar ein meinen Beutel stopfen. Bernd meinte aber, wir könnten ja erst einmal eine Pause machen.
Da haben wir uns unter einen Kastanienbaum in die Sonne gesetzt, mitten hinein in die bunten Blätter, die haben richtig geleuchtet, rot und gelb und braun.
Dann haben wir einen Apfel gegessen und in die Sonne geschaut. Ich habe ein bisschen geträumt. Von einem dicken Honigbrot. Hhhm, lecker! Es war so schön still.
Plötzlich hat Bernd ganz laut geschrien: „Autsch! Auaa!“ und sich dabei an den Kopf gefasst. „Was ist denn?“ ich bin ganz erschrocken aufgesprungen, hatte doch gerade noch an mein Honigbrot gedacht.
„Hast du mir was auf den Kopf geschmissen?“ fragte Bernd, ich hab das gleich gemerkt, er war ziemlich sauer. „Nööö!“ habe ich da bloß gesagt, denn ich hatte ja überhaupt nichts gemacht, bloß an mein Honigbrot gedacht. Wir haben uns umgeschaut und dann habe ich sie entdeckt. Neben uns lag eine Walnuss, eine schöne dicke Walnuss. Hhhmmmm! Die mag ich sehr, auch wenn man ja immer erst die Schale aufknacken muss.
„Wo kommt die denn her?“ „Keine Ahnung!“ sagte Bernd und schaut nach oben in die Blätter des Kastanienbaumes. „Guck mal!“ sagte und zeigte nach oben, „da ist was, da bewegt sich doch was zwischen den Blättern“. Angestrengt schauten wir nach oben und plötzlich kommt da doch sausewindschnell ein Eichhörnchen den Baumstamm herunter geflitzt.
„Wo ist sie?“ schrie das Eichhörnchen ganz aufgeregt. „Wer?“ fragte ich „und überhaupt, wer bist du denn überhaupt?“
„Na das sieht man doch“, lachte Bernd, „das ist doch ein Eichhörnchen.“
„Ein Eichhörnchen. Pahh!“ schimpfte das Eichhörnchen. „Doch nicht irgendein Eichhörnchen, ich bin „Hops“, „Hops“ das Eichhörnchen, jawoll!. So, und wo ist sie nun?“
„Meinst du die Walnuss?“ fragte ich, „diese hier?“ Ich hielt jetzt die Walnuss in beiden Tatzen und zeigte sie dem Eichhörnchen.
„Na bitte!“ Es schien sehr erleichtert, dass es die Nuss wieder gefunden hatte. „Das ist sie! Jetzt müssen wir einen Platz suchen! Zum eingraben!“
Im selben Moment drehte es sich um und war blitzschnell in einem der Blätterberge verschwunden.
„Du weißt doch,“ sagte Bernd zu mir, „die Eichhörnchen legen sich Vorräte an, für den Winter. Und da vergraben sie dann Nüsse, Eicheln, Bucheckern, Samen aus den Tannenzapfen und andere leckere Sachen.“
Im selben Moment raschelt es wieder in einem Blätterberg und das Eichhörnchen saß uns schon wieder gegenüber, mit noch einer Walnuss zwischen seinen Pfoten.
Es zeigte aufgeregt auf die Walnuss, die ich noch immer in meinen Pfoten hielt und rief empört: „Wo habt ihr diese Nuss her? Wer hat sie euch gegeben?“ fragte es und schaute weiter ziemlich grimmig.
„Aber Hops,“ antwortete ich, „du hast sie doch hier gelassen, eben, gerade!
„Was? Ich? Na das wüsste ich doch!“ Das Eichhörnchen schien jetzt richtig sauer zu sein. „Und überhaupt. Was heißt hier Hops? Ich heiße Spring – und nicht Hops!“
In diesem Moment raschelt es wieder in einem Blätterhaufen und eine Eichhörnchen – Stimme rief: „Hops? Wer hat mich denn gerufen? Hier bin ich! Bist du das gewesen, Spring?“
Nun wurde alles ganz schnell klar. Spring und Hops, so hießen die beiden Eichhörnchen. Sie wohnten in dem Kastanienbaum, unter dem wir saßen und hatten gerade überlegt, wo sie die beiden Walnüsse, die sie heute gefunden hatten, vergraben könnten.
Plötzlich entdeckte Spring meinen weißen Beutel, den mit den vielen Eicheln. Er hüpfte hinüber zu Hops und flüsterte mit ihm. Dann fragte er: „Was ist denn da drin, in dem Beutel? Sind das alles Eicheln
„Na klar!“ antwortete ich ganz stolz, „die haben wie alle gesammelt“.
Wieder flüsterten die beiden miteinander. „knabbert ihr denn auch gerne Eicheln?“ Hops schaute uns fragend an. „Nein,“ habe ich geantwortet, „die sind zum Spielen!“ „Spielen? Mit Eicheln?“ schrie Hops ganz entsetzt. „Die sind doch zum Essen, nicht zum Spielen!“ rief jetzt auch Spring und dabei schaute er uns ganz ärgerlich an.
„Wiesenbär“, Bernd beugte sich zu mir rüber und jetzt flüsterten wir eine Weile. „Ich mache Euch einen Vorschlag“, sagte ich danach zu den beiden Eichhörnchen, „wir tauschen! Ihr bekommt unsere Eicheln und wir bekommen die beiden Walnüsse.
Jetzt waren es wieder Spring und Hops, die miteinander tuschelten. „….. viel mehr Eicheln. Nüsse ...so schwer zu knacken“, hörte ich nur und dann riefen die beiden fast gleichzeitig: „Au ja, prima, jawollll, so machen wir das! Wir tauschen!“
Zuerst schütteten wir die Eicheln aus dem Beutel und die beiden Eichhörnchen begannen blitzeschnell damit, sie rund um den Kastanienbaum in der Wiese zu vergraben.
Wir verabschiedeten uns von den beiden, nahmen die Walnüsse und spazierten damit nach Hause. „Was passiert eigentlich, wenn die Eichhörnchen im Winter nicht alle Eicheln wieder finden?“ fragte ich, während wir über die Wiese wanderten. „Dann wachsen vielleicht unter dem Kastanienbaum im nächsten Jahr kleine Eichen,“ antwortete Bernd und lachte.
Zu Hause mussten wir erst einmal den Nussknacker suchen. Und am nächsten Tag sind wir dann noch einmal losgezogen. Eicheln und Kastanien sammeln, aber Spring und Hops haben wir da aber nicht getroffen.

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

2. Brief "Eine rote Mütze"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Neulich war so ein grauer Wintertag. In der Nacht war e schon richtig kalt. Ich glaube, es gab sogar schon die ersten kleinen Schneeflocken. Es war am Vormittag, zuerst wollte ich ja gar nicht raus gehen. Doch dann hab ich die Meisen gesehen, die um das Futterhäuschen herum geflogen sind, da habe ich dann auch Lust bekommen, in den Garten zu gehen. Vielleicht würde ich ja auch die beiden Eichhörnchen „Spring“ und „Hops“ treffen. Erst habe mit meinem gelben Ball gespielt, ihn immer ganz hoch geworfen und plötzlich kam der dicke graue Kater Kasimir vorbei und schaute mir zu. „Möchtest du auch mit dem Ball spielen?“ habe ich ihn gefragt. „Miau!“ hat er nur geantwortet und sich dann einfach umgedreht und ist über der Zaun gesprungen.
Und da habe ich sie plötzlich entdeckt! Oben, auf dem Zaun lag sie. Nein, nicht die Katze, die rote Mütze. Ganz rot, wie ein Feuerwehrauto und noch viel schöner als meine rote Mütze. Sie hatte ja auch eine lange Spitze und am Ende eine dicke, weiße Bommel und eingerahmt war sie mit einem kuscheligen, weißen Fellkranz. So eine schöne Mütze, die konnte ich natürlich nicht hängen lassen. Also habe ich sie mit nach Hause genommen und in meine Kuschelecke gelegt.
Am Nachmittag wollten Bernd und ich noch mal raus gehen und Körner in das Futterhäuschen schütten. „Setz mal lieber Deine Mütze auf, draußen pustet ein kalter Wind“, hat er zu mir gesagt. Na das habe ich doch gerne gemacht und mich gefreut, wie die weiße Bommel hin und her geschaukelt ist. Als wir vor dem Haus standen, hat Bernd mich angeschaut. „Was ist denn das?“ fragte er, zeigte mit dem Finger auf meinen Kopf und dabei ganz große Kulleraugen gemacht. „Na meine Mütze!“ habe ich da einfach gesagt. „Deine Mütze? Die hat doch keine Spitze, und keine Bommel und keinen weißen Fellrand!“
„Aber sie ist auch rot!“ antwortete ich ganz schnell. Wo hast du die denn her, fragte er mich dann. Na da habe ich ihm vom gelben Ball und vom Kater Kasimir und vom Gartenzaun erzählt und wie ich die Mütze dort gefunden habe.
„Wiesenbär“, sagte da der Bernd und sah dabei ganz ernst aus, „jetzt lass uns doch einmal überlegen, wer hat so eine Mütze.“ Ich dachte nach und plötzlich schien mir, als würden irgendwo ganz leise Glöckchen klingen. Da fiel es mir ein „Oh!“ sagte ich nur, „meinst du, den Weihnachtsmann?“ „Genau richtig!“ Bernd nickte mit dem Kopf. „Das ist bestimmt die Mütze vom Weihnachtsmann. Und ohne Mütze, da kann er doch nicht zu den Kindern gehen, das geht doch einfach nicht“
Wir haben dann noch eine Weile hin und her überlegt und schließlich, es war schon fast dunkel, die Mütze wieder über den Gartenzaun gehängt. Als wir ins Haus zurückgegangen sind, habe ich mich noch einmal umgedreht. Die weiße Bommel hat in der Dunkelheit geleuchtet.
Am nächsten Morgen bin ich gleich nach dem Frühstück in den Garten gelaufen. Die rote Mütze mit der weißen Bommel war nicht mehr da. Ich bin mir ganz sicher, der Weihnachtsmann hat sie wieder gefunden. Bestimmt hat er sich gefreut, dass seine Mütze wieder da war. Vielleicht treffe ich ihn ja irgendwann noch einmal!

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

3. Brief "Der Schneemann"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Als ich neulich wach geworden bin, war der Himmel grau und trübe. Wir haben gerade überlegt, ob der Bernd mir eine Guten–Morgen–Geschichte vorlesen soll. Dabei habe ich aus dem Fenster geschaut und, ich konnte es kaum glauben, es hat geschneit! Nicht nur so eine paar dünne Tropfen – Flocken, nein, richtige dicke weiße Flocken. Der Schnee fiel so dicht, dass ich den Pflaumenbaum im Garten kaum erkennen konnte.
„Es schneit!“ habe ich ganz laut gerufen, „ich muss raus!“ „Und was ist mit der Guten-Morgen-Geschichte?“ hat der Bernd gefragt. „Das wird dann eben eine Gute-Nacht-Geschichte!“ habe ich ihm zugerufen. Dann bin ich los gesaust und habe dabei meine rote Mütze aufgesetzt. Ich möchte mal einen Schneemann bauen, dachte ich, während ich raus gelaufen bin. Habt ihr schon einmal einen Schneemann gebaut? Im Garten bin ich hin und her gerannt und habe mit den weißen Flocken um die Wette getanzt. Einmal ist eine Flocke auf meiner Tatze gelandet und dann konnte ich zuschauen, wie sie ganz langsam geschmolzen ist.
Inzwischen lag schon eine richtig dicke Schneedecke auf dem Rasen und als Bernd auch im Garten war, haben wir angefangen. Zuerst haben wir einen dicken Schneeball zusammen gepappt und den haben wir dann im Garten hin und her gerollt. Dabei ist immer mehr Schnee an dem Ball kleben geblieben und er wurde immer dicker. Als erstes habe wir den Kopf gerollt, dann den Oberkörper und schließlich den Bauch. Der war sooo dick. „Wenn du immer so viele Honigbrote isst, wird dein Bauch auch mal so dick“ hat der Bernd gesagt und dabei gelacht.
Da habe ich ihn blitzschnell mit einem Schneeball beworfen und gleich darauf hatten wir die tollste Schneeballschlacht. Ich habe mich immer hinter dem Pflaumenbaum versteckt und seine Bälle sind fast alle daneben gegangen. „Pause!“ habe ich irgendwann gerufen. Da haben wir mit der Schneeballschlacht aufgehört und den Schneemann weiter gebaut. Zuerst haben wir einen schönen Platz unter dem Pflaumenbaum gefunden, dort haben wir die größte Kugel hin gerollt und die anderen beiden Kugel oben rauf gesetzt. Der sieht ja schon richtig gut aus, habe ich gedacht, doch dann ist mir aufgefallen, dass ja noch der Mund, die Augen und die Nase fehlen.
Bernd hat aus der Küche eine Möhre geholt und ich habe hinten am Gartenzaun zwei schwarze Steine gefunden. Und aus ein Paar Blättern haben wir einen Mund gebastelt. „Fertig!“ habe ich dann gerufen und war ganz stolz. Das war nämlich der erste Schneemann, den ich gebaut habe. „Fehlt immer noch was!“ meinte Bernd plötzlich und da hatte ich es auch schon gemerkt. „Du kannst ihm ja deine rote Mütze…“ Da bin ich aber richtig sauer geworden. „Und dann habe ich kalte Ohren!“ Da hat der Bernd gelacht: „ich habe doch nur Quatsch gemacht!“ und dann sind wir ins Haus gegangen und haben in der Kleiderkiste einen alten, verbeulten Hut gefunden, den wir dem Schneemann auf den Kopf gesetzt haben. Nun war er wirklich fertig. Da habe ich plötzlich gemerkt, dass ich ganz kalte Tatzen hatte.
„Komm, wir gehen rein und zur Belohnung gibt es einen warmen Kakao“, „und ein Honigbrot“. Jetzt mussten wir beide nochmal lachen. Später haben wir am Fenster gestanden und in den Garten geschaut. Beim Nachbarhaus blinkte in einem Fenster eine bunte Lichterkette, noch immer fielen dicke Schneeflocken und schon hatte sich wieder eine neue Schneedecke auf den Rasen gelegt.
Der Schneemann stand unter dem Pflaumenbaum und schaute zu uns herüber und da, was war das? Zuerst konnte ich es gar nicht erkennen, da saß doch wirklich eine dicke schwarze Amsel auf dem Hut des Schneemanns. „Wenn die ihm jetzt in seine rote Nase pickt?“ überlegte ich laut. „Ich glaube Amseln mögen keine Möhren!“ behauptete Bernd. Jetzt schauen wir jeden Tag nach, bis jetzt ist die Nase noch da!

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

4. Brief " Die kleine Katze"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Es war wieder ein ziemlich kalter Morgen. Bernd hat gesagt, heute bleibt er den ganzen Tag im Bett, weil es draußen so ungemütlich ist. Aber das geht natürlich nicht. Also habe ich ihn an den Fußsohlen gekitzelt und da ist er ganz schnell aus dem Bett gesprungen.
Nach dem Frühstück habe ich mir meine rote Mütze aufgesetzt und dann wollte ich in den Garten gehen und im Vogelhäuschen nachschauen, ob noch genügend Körner drin sind. Als ich auf dem Weg zum Garten an der Kellertreppe vorbei gekommen bin, habe ich plötzlich etwas gehört. Zuerst noch ganz leise und dann immer deutlicher: „Mau! Miau! Miiauuu!“ Zuerst habe ich mich ja erschrocken und wollte schon weg laufen. Aber dann bin ich stehen geblieben und habe nachgeschaut. Da saß auf der Treppe, die zu Keller hinunter führt, eine kleine weiße Katze, die hat ganz doll gezittert. „Wer bist du denn?“ habe ich die kleine weiße Katze gefragt und habe mich zu ihr hinunter gebeugt. „Miau, miau!“ hat sie geantwortet, „ich heiße Miezi.“ „Hallo Miezi, du bist doch noch so klein, was machst du denn hier alleine auf der Kellertreppe?“ „Ich habe mich verlaufen,“ hat sie geantwortet und dann diese Geschichte erzählt.
Miezi war mit ihrer Mama, die heißt Minka, spazieren. Es war zuerst ganz ruhig auf der Straße. Doch dann kam plötzlich ein riesengroßes, schwarzes, stinkendes Ungeheuer donnernd die Straße entlang gebraust. Miezi bekam einen riesengroßen Schreck und ist auf die andere Straßenseite gerannt und durch die Büsche davon gelaufen. Die Mama konnte nicht hinterher, da war ja das schwarze Auto. Und so haben sie sich nicht wieder gefunden. Miezi ist noch eine Weile umher geirrt, hat auch immer wieder ihre Mama gerufen. Doch niemand hat sie gehört, da ist sie einfach auf der Treppe sitzen geblieben. Was sollte sie denn auch machen.
So eine arme kleine Katze, habe ich da gedacht und erst einmal eine Weile nachgedacht und dann wusste ich was zu tun war.
„Miezi, ich habe eine Idee, ich frage Kasimir, der weiß bestimmt einen Rat. Bleib hier sitzen, ich bin gleich wieder da.“ Dann bin ich in den Garten gelaufen und habe ganz laut gerufen: Kasimir! Kasimiiir! Wir brauchen deine Hilfe!“ na und was soll ich euch sagen. Es dauerte gar nicht lange, da war Kasimir mit einem Satz über den Zaun gesprungen und kam zu mir gelaufen. „Miau, hallo Wiesenbär, was machst du den hier für einen Lärm?“
„Kasmir“ ich war ganz aufgeregt, „Kasimir, komm schnell, du musst uns helfen. Also, Miezi…!“ Während wir zur Kellertreppe gelaufen sind, habe ich ihm schon ein bisschen erzählt was passiert ist. „Miau, so, so, die kleine Miezi, ganz die Mama!“ „Du kennst meine Mama?“ fragte die kleine Miezi und schaute den Kasimir mit großen Augen an. „Aber gewiss“, antwortete er „Minka, mit dem schwarzen Ohr!“ „Ja!“ miaute die kleine Miezi ganz aufgeregt, „das ist meine Mama, hast du sie gesehen?“ „Nun ja, hin und wieder,“ dabei wischte er sich mit seiner Pfote über die Nase, „in der letzten Zeit aber nicht. Doch vielleicht ist sie ja?“ Er machte eine Pause und überlegte. „Ich gehe mal nachsehen. Ihr bleibt hier. Bin gleich wieder da. Und du, Wiesenbär, schön auf die Kleine aufpassen!“ Und schon war er um die Hausecke verschwunden.
Miezi war ganz aufgeregt. „Meinst du er wird sie finden?“ „Bestimmt, Kasimir schafft das bestimmt. Bis er sie gefunden hat können wir doch mit meinem gelben Ball spielen,“ schlug ich Miezi vor. Sie hatte noch nie einen gelben Ball gesehen. Zuerst wollte sie bloß immer hinein beißen. Doch dann habe ich ihr gezeigt, wie man ihn hin und her rollen kann. Schließlich haben wir ganz toll gespielt.
Plötzlich kam ein weißer Schatten um die Ecke gesaust. „Miezi!“ „Mama!“ Die beiden sind auf einander zugerannt und haben sich ganz eng aneinander gekuschelt. Kasimir und ich haben daneben gestanden und haben und so sehr gefreut. „So Miezi“ mauzte Minka, „nun aber schnell in unser Körbchen, jetzt gibt es erst mal was zu trinken.“ Dann sind wir alle nach Hause gelaufen, es fing nämlich gerade an zu regnen.

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

5. Brief "Zwei weiße Schwäne"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Vor ein paar Tagen schien so richtig schön die Sonne und da hatte ich gleich ganz viel Lust, mal wieder durch den Garten zu wandern. Zuerst habe ich nach dem Futter für die kleinen Vögel geschaut, doch da gab es noch genug. Im ganze Garten sah es aber eigentlich noch immer ein bisschen aus wie im Winter, kein einziges grünes Blatt an den Bäumen und Sträuchern. Doch dann habe ich sie plötzlich entdeckt. Zuerst in der Ecke von einem Beet, ziemlich am Rand, zwei ganz kleine, violette Krokusse. Die schauten da einfach aus der dunklen Erde heraus und es schien mir, als würden sie mich anlächeln. Da habe ich mich natürlich sofort auf die Suche gemacht. Und habe noch ganz viele bunte Krokusse gefunden: violette, weiße und gelbe, dann auch noch andere blaue Blumen, die waren sooo winzig und sogar auch noch ein paar gelbe Primeln vom letzten Jahr.
Ich überlegte gerade, ob ich Bernd rufen sollte, da hörte ich von der großen Wiese her ein Geräusch: Flapp, Flapp, Flapp, Flap – und dann war es still. Solche Töne hatte ich noch nie in unserem Garten vernommen. Schnell habe ich mich erst einmal hinter der großen Tanne versteckt und dann vorsichtig durch die Äste geschaut. Was war denn das? Da standen zwei riesengroße Vögel in unserem Garten. Die hatten beide einen ganz langen Hals, einen großen Schnabel und waren schneeweiß. Es waren zwei Schwäne. Sie waren gerade dabei, etwas Gras zu rupfen, da hatte mich der eine Vogel auch schon entdeckt. „Hallo“! rief er freundlich, „wer bist du denn“? Ich merkte, dass ich keine Angst haben musste und kam hinter der Tanne hervor.
„Ich bin der Wiesenbär“! habe ich geantwortet, „was macht ihr denn hier in unserem Garten?“ „Wir suchen einen kleinen See mit viel Schilf und Gras, um dort unser Nest zu bauen. Doch zuerst wollen wir uns ein wenig ausruhen. Kennst du hier Wasser in der Nähe?“ „Na klar!“ habe ich da gesagt, „da hinten, im Wald gibt es einen kleinen See,der wird Euch bestimmt gefallen.“ Dann haben wir eine ganze Weile geplaudert und die Schwäne haben noch etwas Gras gefressen. Schließlich habe ich ihnen den Weg gezeigt und dann sind sie weiter geflogen. „Komm uns doch mal besuchen,“ haben sie noch gerufen, bevor sie hinter den Bäumen verschwunden waren.
Ich bin dann gleich nach oben gelaufen und habe Bernd von den beiden Schwänen erzählt. Am nächsten Tag sind wird mit dem Fahrrad in den Wald zu dem Wasser gefahren. Wie immer habe ich hinten in Bernd’s Rucksack gesessen. Da kann ich prima in die Runde schauen und ich brauch keine Angst vor den Hunden zu haben. Einmal ist es nämlich passiert, da sind wir spazieren gegangen und da kam ein Hund angerannt, hat gaaanz laut gebellt und ist um mich rumgesprungen. Ich hatte solche Angst. Aber das ist ja eine andere Geschichte.
Als wir an dem kleinen See im Wald angekommen waren, mussten wir eine Weile suchen. Doch dann habe ich in den Büschen auf dem Wasser etwas Weißes gesehen. Wir haben gerufen und dann kamen die beiden Schwäne angeschwommen. Sie haben sich sehr gefreut uns zu sehen, denn sie hatten einen tollen Platz gefunden und inzwischen damit begonnen, ein Nest zu bauen. Sie haben uns erzählt, dass es bald fertig ist und dann kann die Mama Schwan dort die Eier hineinlegen. Wenn dann später die Eier ausgebrütet sind, werden die kleinen Schwäne schlüpfen. Dann können wir ja wieder vorbei kommen und sie begrüßen.
Während sie das alles erzählten, haben sie sich noch mit ihren Schnäbeln die weißen Federn geputzt. Ich konnte kaum glauben, wie beweglich sie mit ihrem langen Hals waren. Als ich ihnen so zuschaute, entdeckte ich plötzlich, dass sich aus ihrem Federkleid eine kleine weiße Feder löste und auf den Boden schwebte. Ich habe dann gefragt, ob ich die Feder haben kann und stellt euch vor, sie haben sie mir geschenkt. Das ist jetzt ein schönes Andenken, an die Begegnung mit den Schwänen. Ich bin gespannt, ob ich sie noch einmal treffe?

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

 

6. Brief "Mein Freund Brumm"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
Neulich war ein ganz wunderbarer Tag. Ich war so sehr aufgeregt. Mein Freund, der kleine Bär Brumm, hat mich nämlich besucht. Brumm und ich wollten miteinander spielen. Er hatte auch seinen Ball mitgebracht der sieht so ähnlich aus wie mein gelber Lieblingsball, aber der von Brumm ist rot.
Eigentlich wollten wir draußen im Garten spielen. Doch dann regnete es und da sind wir lieber in der Wohnung geblieben. Brumm hat mir seinen roten Ball gezeigt, dann habe ich meinen gelben Ball geholt und dann haben wir uns gegenüber auf den Boden gesetzt und die Bälle immer hin und her gerollt. Zuerst ganz langsam, die Bälle sollten sich ja nicht berühren. Das hat auch ganz gut geklappt und dann ging es schneller und schneller und schließlich sind die Bälle nur so hin und her gesaust. Irgendwann sind die Bälle dann nicht mehr auf dem Boden gerollt sondern wir haben sie durch die Luft geschmissen. Das hat sooo viel Spaß gemacht und wir mussten beide viel lachen. Ich glaube, unser Lachen wurde irgendwann so laut, da kam Bernd und fragte, was denn los sei? Ich habe ganz schnell den gelbe Ball zu ihn hin geworfen und gerufen: „Fangen!!“ Schon war er mit bei unserem Spiel dabei und ihr könnt es Euch bestimmt schon denken wie es weiter ging, bald hat er genauso fröhlich mit gelacht wie wir . Irgendwann ging uns dann aber doch die Puste aus und jemand rief schließlich ganz laut: „Pause!“
Das wurde dann eine sehr schöne Pause, mit leckerem Kakao und Honigbroten. Wir waren gerade fertig, da entdeckte Brumm in der Ecke die große Kiste mit den Holzbusteinen. Da haben wir dann angefangen aus den Bausteinen eine Straße zu bauen, die wurde gaaaanz lang. Zuerst unter dem Tisch entlang und zwischen den Stühlen und dann durch das ganze Zimmer, über den Flur, bis in die Küche. Natürlich haben wir auch einen kleinen Tunnel gebaut und sogar zwei Brücken. Eine war aber ein bisschen wackelig und die ist dann umgekippt, als ich mit meiner roten Feuerwehr rüber fahren wollte. Da wurde Brumm ziemlich sauer, weil er meinte das war ja seine Brücke. Wir haben sie dann einfach gemeinsam wieder aufgebaut.
Dann haben wir versucht unsere Bälle über die Straße zu rollen, die sind aber immer ganz schnell von den Bausteinen herunter gekullert. Ich hatte dann irgendwann gerade den roten Ball von Brumm und er meinen gelben, da hat es geklingelt und wurde Brumm abgeholt und er musste wieder nach Hause. Wir wurden beide ganz traurig, erst haben wir uns angeschaut und dann jeder den Ball des anderen. Und dann haben wir beschlossen, dass wir unsere Lieblingsbälle ja einfach mal tauschen könnten. Er bekommt meinen gelben und ich seinen roten, bis morgen. Und nächsten Tag würde jeder wieder seinen Ball zurück bekommen. So haben wir es dann auch gemacht. Brumm hat den gelben mitgenommen und ich hatte den roten.
Als Brumm dann weg war, habe ich zuerst noch alleine mit dem roten Ball gespielt und das war auch toll, mal ganz anders als sonst. Aber dann am Abend, als ich in meine Kuschelecke gelegen habe, da konnte ich nicht einschlafen. Ich musste immer an meinen gelben Ball denken. Irgendwann hat Bernd dann telefoniert und da hat er erfahren, dass Brumm auch ganz doll seinen roten Ball vermisst. Da ist er schnell zu Brumm nach Hause gefahren, hat ihm seinen roten Ball gebracht und meinen gelben geholt. Da war ich aber froh, als mein Lieblingsball wieder da war. Jetzt konnte ich auch wunderbar einschlafen. Und dann habe ich geträumt, wie die beiden Bälle gemeinsam durch die Luft fliegen, wie zwei bunte Vögel, die immer umeinander herum sausen. Am nächsten Tag habe ich Brumm dann gleich noch von dem Traum erzählt.
Wenn ich euch mal wieder besuche, vielleicht kommt Brumm dann ja mit. Er würde euch so gerne mal kennen lernen. Na dann, bis bald!

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

 

7. Brief "Lolla will spielen"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
In der letzten Zeit war es ja wirklich oft richtig warm. Schon lange brauchte ich meine schöne rote Mütze nicht mehr aufsetzen. Überall dufteten die Blumen und leuchteten in vielen bunten Farben. Einmal waren wir auch an der Havel, so heißt ja der Fluss hier ganz in der Nähe. Da bin ich sogar mal mit den Füßen ins Wasser gegangen, Huh, das war aber doch ein bisschen kalt. So wie das Wasser vom Rasensprenger.
Da habe ich neulich am Nachmittag im Garten gespielt. Bin immer am Rasensprenger vorbei gerannt und nur manchmal haben mich ein paar Tropfen erwischt. Dann habe ich ganz laut gebrummt und gelacht und bin weiter gerannt. Das hat wohl der Kasimir gehört. Ihr erinnert euch bestimmt an Kasimir, den netten Kater aus der Nachbarschaft. Aber Kasimir hatte überhaupt keine Lust auf das Spiel mit dem Rasensprenger. Also haben wir uns etwas neues ausgedacht und Tannenzapfen gesammelt. Wir hatten schon einen richtigen Berg zusammen gesucht, da geschah es plötzlich: „Wau! Wau! Wauwauwau!“ Direkt neben uns am Gartenzaun sauste plötzlich laut bellend ein Hund hin und her. Plötzlich sprang er sogar am Zaun hoch. Ich hatte solch Angst, dass er vielleicht über den Zaun springen könnte. Er hatte ein hellbraunes, zotteliges Fell, seinen Ohren wippten auf und ab und die Haare auf seinem Kopf waren so lang, dass sie von der Stirn bis auf seine schwarze Nase herabfielen. Konnte der denn überhaupt was sehen? Ich bekam jedenfalls einen solchen Schreck, dass ich mich einfach auf meinen Po setzte und die Augen zu machte. Doch dabei hatte ich nicht an den Rasensprenger gedacht und schon gab es von ober eine kalte Dusche.
Da sprang ich auf, brummend und voller Ärger und versteckte mich schnell hinter der Tanne. Der Hund blieb stehen, er drehte den Kopf ein wenig zur Seite und schaute zu mir herüber. Er war jetzt still und machte nur noch mal ganz leise „Wuf!“
„Wer bist du denn?“ fragte ich ihn schließlich, „und warum machst du denn solchen Krach“? „Ich heiße Lolla und bin hier zu Besuch, wollen wir fangen spielen?“ Da musste ich Lolla erst einmal erzählen, dass er mich ganz doll erschreckt hatte und Kasimir auch. Kasimir? Ja wo war denn Kasimir geblieben? Ich schaute mich um, im ganzen Garten, kein Kasimir zu sehen. Ich habe dann ganz laut gerufen. „Kasiiiiimir! Wo bist du?“ „Miau!“ hörte ich ihn da mauzen und dann gleich noch einmal „Miau!“ „Aber ich seh’ dich nicht“ „Na hier oben. Miau! Auf dem Baum. Miau!“
Ich schaute nach oben, zuerst habe ich ja nur die Tannenzweige gesehen. Doch dann, ganz weit oben, fast in der Spitze, da saß Kasimir. Er hielt sich mit allen vier Pfoten am Stamm der Tanne fest. „Komm doch runter!“ rief ich, „Lolla will mit uns fangen spielen!“ Dabei schaute ich zur Seite und sah gerade eine fremde Frau die jetzt neben Lolla stand. Sie nahm ihn an die Leine und lief mit ihm zum Nachbarhaus. Ehe sie ins Haus gingen, drehte er sich noch einmal um, macht kurz „Wuff“ Wuff“ und dann waren beide auch schon verschwunden. „Du kannst jetzt wirklich runter kommen!“ rief ich noch einmal, doch dann hörte ich Kasimir kläglich mauzen: “Ich kann nicht. Ich komme hier nicht runter!“
Armer Kasimir, dachte ich. „Warte!“ rief ich, „ich hole Hilfe!“ Schnell rannte ich ins Haus und erzählte Bernd die ganze Geschichte. Er alarmierte noch einen Nachbarn und gemeinsam schleppten sie eine riesengroße Leiter aus dem Schuppen. Dann dauerte es zum Glück nicht mehr lange und schließlich saß Kasimir wieder im Gras. Er zitterte erst noch vor Angst und schnell brachte ihm jemand eine Schale mit Milch – und ich bekam ein Honigbrot. Ich drehte mich um und wollte gerade in mein Honigbrot beißen, da machte es schon wieder „Platsch!“ und ich bekam nochmal eine ordentliche Dusche vom Rasensprenger. Na zum Glück war es ja noch ziemlich warm an diesem Abend und alle haben wir gelacht.
Bleibt gesund und munter! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

Viele liebe Grüße
Euer Wiesenbär

 

 

 

 

8. Brief "Überraschungen im Wald"

Hallo, einen guten und fröhlichen Tag wünsche ich Euch. Habt ihr schon erraten, wer Euch diesen Brief geschrieben hat? Der Wiesenbär! Heute erzähle ich Euch von……. Also langsam, Eines nach dem Anderen.
In den letzten Tagen schien ja wieder oft die Sonne. Da waren wir viel draußen. Einmal sind wir mit dem Fahrrad im Wald unterwegs gewesen. Ich habe in Bernd’s Rucksack gesessen und hatte eine wunderbare Aussicht. Auch wenn hin und wieder mal ein Hund vorbei kam, musste ich keine Angst haben. Im Rucksack konnte mir nichts passieren, da war ich sicher. Wir sind kleine Hügel rauf und runter gefahren, immer tiefer in den Wald hinein. Bald waren wir dort ganz alleine. Kein Mensch weit und breit, nur der Gesang der Vögel, irgendwo in den Bäumen. Wir setzten uns auf den Waldboden und lauschten.
Plötzlich machte es ein paar Mal ganz laut „Tock! Tock! Tock!“ Zuerst bekam ich einen Schreck. Es war nämlich ziemlich laut. „Pst!“ Bernd zeigt mit seinem Finger zu einer Kiefer, dort saß direkt am Stamm ein kleiner rot-schwarzer Vogel und klopfte mit seinem Schnabel gegen die Rinde. „Tock! Tock! Tock!“ tönte es noch einmal. „Das ist ein Specht,“ flüsterte Bernd. Wir haben den Vogel dann noch eine ganze Weile beobachtet, doch irgendwann ist er schließlich weg geflogen. Da haben wir uns einfach auf den Rücken gelegt und die Wipfel der Bäume geschaut, wie die Sonne dort zwischen den Blättern hin und her tanzte.
Auf einmal raschelte es gar nicht weit entfernt in den Büschen. „Was ist denn da los?“ fragte ich. „Nicht bewegen!“ flüsterte Bernd und dann waren sie auch schon da. Eine große, graue Wildschwein – Mama mit fünf kleinen, gestreiften Wildschwein – Kindern. Grunzend schnüffelten sie über den Boden, überquerten den Weg und waren gleich darauf im Gebüsch auf der anderen Seite verschwunden.
„Uff!“ Bernd stöhnte ein bisschen, „das war aber knapp!“ Dann erzählte er mir, dass mit so einer Wildschwein - Mama nicht zu spaßen ist. Sie ist sehr stark und schnell und wenn sie glaubt, dass ihre Kinder in Gefahr sind, kann das sehr gefährlich sein, auch für Menschen. „Komm,“ sagte ich, „lass uns lieber nach Hause fahren“. Mir war ziemlich komisch zu Mute. Also bin ich wieder in den Rucksack geklettert und wir haben uns auf den Heimweg gemacht. Wir sind wieder durch den Wald gesaust und haben dann auch bald wieder gelacht und sogar ein Lied gesungen.
„Halt!“ habe ich auf einmal gerufen. Ich habe den kleinen See im Wald wieder erkannt, den wir mal den Schwänen gezeigt hatten. „Lass uns doch mal nach schauen, vielleicht sind die Schwäne ja dort".
Wir haben angehalten und sind ans Wasser hinunter gegangen. „Schwäääne!“ ich musste ein paar Mal rufen, doch dann hat es im Schilf geraschelt und plötzlich waren sie beide da. Beide? Nein, sie hatten offenbar Besuch, dachte ich, denn da waren ja noch vier andere, kleinere, graue Vögel, die mit ihnen auf dem Wasser schwammen.
„Hallo!“ haben sie uns zu gerufen, „schön euch mal wieder zu treffen. Wir haben hier einen schönen Nest - Platz gehabt. Bald werden wir umziehen, zum großen Fluss“. „Und wer ist da bei euch zu Besuch?“ habe ich gleich gefragt. „Besuch?“ die Schwan – Mama lachte, „das sind doch unsere vier Kinder!“ „Eure Kinder?“ habe ich da ganz erstaunt gefragt, „die sehen ja ganz anders aus als ihr, sie haben doch gar keine weißen Federn.“

 

Da haben die großen Schwäne mir erzählt, dass junge Schwäne erst weiße Federn bekommen, wenn sie älter werden. Die vier jungen Schwäne kamen jetzt ganz neugierig vorsichtig ein bisschen näher. Schließlich haben wir noch eine ganze Weile miteinander geplaudert. Sie haben mir erzählt, dass sie schon den ganzen Waldsee erkundet haben und jetzt ganz aufgeregt sind, wenn sie bald zum großen Fluss umziehen werden. Ob wir sie dort an der Havel auch noch einmal treffen werden?
Dann haben sie sich aber verabschiedet und sind erst einmal weiter geschwommen und wir haben uns schließlich auch auf den Heimweg gemacht. War das ein aufregender Nachmittag. Ich war richtig hungrig und habe mich schon darauf gefreut, bald zu Hause zu sein. Dort gab es dann tatsächlich schließlich noch ein leckeres Honigbrot. HHHmmmmm!

Viele liebe Grüße!
Euer Wiesenbär

 

 

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