flying dolphins
Die kleinen Delfine

Kindergeschichten und MärchenLisa, Lenni und der geheimnisvolle Planet

 

Lisa, Lenni - und der geheimnisvolle Planet

Lisa und Lenni wohnten in der gleichen Stadt, in der gleichen Straße, im gleichen Haus, aber nicht in der gleichen Wohnung. Lisa lebte mit ihrer Mutter in der zweiten Etage, Lenni mit seinen Eltern in der Dritten. Was besonders praktisch war, ihre Kinderzimmer befanden sich direkt übereinander. So konnten sie sich immer mit Klopfzeichen, gegen die Zimmerdecke oder auf den Fußboden, verständigen. Aber oft kam Lisa einfach zu Lenni zu Besuch, besonders wenn ihre Mama noch am Abend arbeiten musste.
Dass Lisa eigentlich Louisa hieß und Lenni eigentlich Leonhard sei hier nur am Rande bemerkt, obwohl beide neulich überlegt hatten, warum Eltern ihren Kindern Namen geben die sie dann im Alltag gar nicht benutzen. Aber so ist das manchmal mit den Erwachsenen, sie sind nicht so leicht zu verstehen.

Die beiden gingen auch in die gleiche Klasse, in die 3a der Kopernikus-Grundschule. Das war manchmal gut, wenn sie gemeinsam Hausaufgaben machen konnten und es war nicht so gut, wenn Lenni's Mama bei Lisa's Mama anrief und fragte „Sag mal, was ist eigentlich aus dem Diktat geworden, das die Kinder in der vergangenen Woche geschrieben haben“ Ja, Deutsch war nicht Lenni's Stärke.
Heute war nun wieder einmal so ein Tag, an dem Lisa bei Lenni klingelte. Seine Mutter ließ sie herein und sagte:“Schön dich zu sehen, Lisa. Lenni ist in seinem Zimmer. Hier, Du kannst die Äpfel mitnehmen, die habe ich gerade geschnitten. Lasst sie euch schmecken“

„Danke“, murmelte Lisa und dann war sie auch schon in Lenni's Zimmer verschwunden.
„Hallo, Lenni“ sagte sie zur Begrüßung und dann, sie blieb mit offenem Mund mitten im Zimmer stehen: He, was ist denn das?“
Auf dem Fußboden stand eine alte Zinkbadewanne. Lisa staunte und schob sich ein Apfelstück in den Mund.
„Klasse, ne!“Lenni der auf dem Fußboden saß, schaute zu ihr nach oben. „Habe ich auf dem Boden gefunden. Da wurde früher die Wäsche drin gewaschen, als es noch keine Waschmaschinen in den Wohnungen gab“.
„Ja und, willst Du jetzt Deine Wäschen in Deinem Zimmer waschen?“ Lisa musste grinsen und schob sich noch ein Apfelstück in den Mund. „Quatsch mit Soße, mir reicht es schon, wenn ich meine Wäsche immer in den Wäschekorb packen muss. Aber guck mal hier!“ Lenni gab Lisa ein Zeichen, sich zu ihm herunter zu bücken.
„Oh!“, rief sie, „ist der neu?“ „Klar, mein Onkel war doch zu Besuch, der hat ihn mir geschenkt.!“ Stolz hielt Lenni Lisa seinen neuen Bayblade (einen Kreisel) entgegen. „Guck mal, wie toll der läuft. Hat eine Super Spitze“
Mit einem kräftigen Ruck zog er mit Zeigefinger und Mittelfinger den Starter und mit einem kräftigen „Klack“ landete der Kreisel in der Wanne.
Leise surrend zog er seine Kreise. „Ist der nicht toll?“ Lenni strahlte. Er war stolz über den gelungenen Start seines neuen Baybades.
„Warte mal“, sagte Lisa und zeigte aufgeregt auf den Bayblade, „was ist denn das? Das hatte doch noch kein anderer“
„Wo? Was?“ Lenni stutzte.
„Na da, siehst du nicht, da im Oberteil, da leuchtet doch was.“ Lisa zeigte mit dem Finger auf den sich noch immer gleichmäßig drehenden Kreisel.
„Ja, tatsächlich!“ Lenni staunte. Im Oberteil des Bayblades leuchtete ein magentafarbenes Licht. Die Helligkeit wechselte, wurde mal heller, dann wieder etwas dunkler Die beiden Kinder beugten sich über den Rand der Wanne nach vorne. Jetzt war das Licht ganz deutlich zu erkennen.

In diesem Moment geschah es. Beide hatten sich so weit über den Rand gelehnt, dass sie plötzlich das Gleichgewicht verloren und in die Wanne hinein rutschten. Nun überschlugen sich die Ereignisse.
Das Licht wurde heller und heller, vom Magenta zu einem leuchtenden Weiß, es breitete sich immer weiter aus, bis es Lisa und Lenni vollkommen eingehüllt hatte. Beide waren so geblendet, dass sie die Augen zusammen kneifen mussten.
Gleichzeitig wurde das Geräusch des sich drehenden Bayblads lauter und lauter und schwoll schließlich an, wie ein brausender Wirbelsturm. Dieser packte die beiden Kinder.
„Festhalten!!“ schrien beide gleichzeitig und jeder ergriff, ohne zu überlegen, die Hand des anderen.
Schneller und schneller wurden sie herumgewirbelt, wie auf dem Rummel, dachte Lenni gerade noch und dann war alles schwarz, sehr schwarz – und ganz, ganz still.
Niemand weiß, wieviel Zeit vergangen war, doch dann war da plötzlich ein Geräusch.
„Ohh! Mein Kopf. Bin ich jetzt im Himmel?“ Lisa hobe langsam ihren Kopf und schaute in die Runde. Neben ihr lag Lenni auf dem Boden. Auch er versuchte gerade seinen Kopf zu bewegen.“
„Au, wo bin ich, was ist passiert?“

Da begegneten sich ihre Blicke. „Lisa?“ „Lenni?“, jeder konnte die Fragen von der Nasenspitze des anderen ablesen. Der Bayblade? die Wanne? das Licht?
Jedenfalls ist das nicht mein Kinderzimmer“ stellte Lenni fest. „Und meines auch nicht“ ergänzte Lisa „aber wo sind wir denn jetzt eigentlich?“
„Im Himmel!“ Lenni mußte lachen, „ne echt, schau mal da“. Er rappelte sich auf und stand vor einer Scheibe . Lisa erhob sich ebenfalls und jetzt standen sie neben einander und schauten hinaus - in das Weltall. Tief schwarz dehnte sich die unendliche Weite, und darin unzählige Lichtpunkte, kleiner und größer.

„Das Weltall, wir sind......“ Lenni ergänzte, „im Weltall. Ne echt, Was hat das denn zu bedeuten?“
„Aber was ist das für ein ........wie soll man das nennen?“ Lisa schaute Lenni fragend an. „Raumschiff vielleicht“ sagte Lenni und schnaufte dabei.
Die beiden schauten sich jetzt genauer um. Ja das schien eine Art Raumschiff zu sein, in dem sie sich befanden. Doch dann entdeckten sie noch etwas. Lisa schaute nach oben an die Decke. „Da, Lenni, da ist das Licht wieder, dieses magentafarbenen Leuten.“ Lenni schaute nun ebenfalls nach oben. Nachdenklich biß er sich auf die Unterlippe und schaute Lisa fragend an. „Glaubst du auch was ich glaube“. „Genau“ Lisa nickte, das ist dein neues Bayblade, mit dem wir hier unterwegs sind.“ „Irgendwie so einer Energie-Masse-Verschiebung“ murmelte Lenni und v ersuchte sich an die Raumfahrtgeschichten, die er so gelesen hatte, zu erinnern.
„Aber wie soll das jetzt weitergehen“ Lenni schaute fragend hinaus in die Dunkelheit des Weltalls.

„Wir behalten jetzt erst einmal den Kurs zum ZX 15 POWERRAY“ sagte eine Stimme, die nicht unbedingt menschlich klang.
„Zum was, zu wem?“ Lisa und Lenni schauten sich gleichzeitig an. „Hast du“ „Nein, ich auch nicht“
Aber wo kam die Stimme her.
„Oh, Verzeihung, ich habe vergessen mich vorzustellen, „Bitmaker – Bitmarker, der Bordcomputer. Ich habe mich gerade erst auf die hunanoiden Kommunikationsstrukturen eingestellt. Ich beherrsche aber natürlich auch den Transgalaktischen Universalcode“
„Aha, transgalaktischer Universalcode, nicht schlecht“ Lisa musste lachen, „und wozu wird der gebraucht?“
„Wie ich bereits erwähnt habe sind wir auf dem Weg zum Planeten ZX 15 POWERRAY. Wir werden dort erwartet. Es handelt sich um einen Notfall. Ein akuter Notfall. Bedrohlich. Sehr bedrohlich'' Die Computerstimme tönte sehr wichtig und sehr bedeutungsvoll.

„Ein Notfall? Ich verstehe“ „Quatsch, du verstehst gar nicht“ behauptete Lenni und in seiner Stimme klang so etwas wie Unsicherheit und vielleicht auch ein bisschen Angst. Aber das hätte er natürlich nie zu gegeben.
Und so fragte er schnell „Wie lange dauert es denn noch, bis wir bei diesem komischen Dingsdaplaneten angekommen sind?“ „ ZX 15 POWERRAY“ verbesserte ihn Lisa. „Ja, ist ja schon gut“ maulte Lenni und nun ärgerte er sich, denn das kannte er schon, Lisa konnte sich wirklich immer alles ganz schnell merken.
„Wir bewegen uns im Augenblick im n-dimensionalen Hyperraum, wir werden also in genau 9,8,7“ Bitmaker-Bitmarker zählte weiter rückwärts , „jetzt befindet sich ZX 15 POWERRAY in Sichtweite und wir gehen in die Umlaufbahn.“

„Da!“ Lisa zeigte auf die Scheibe. „Seh ich doch“ murmelte Lenni.
Vor ihnen wuchs aus der Dunkelheit eine Scheibe die schnell das ganze Fenster ihrer Raumkapsel ausfüllte. Die Oberfläche schimmerte in einem unscheinbaren, hellen Grau und schien ziemlich glatt und eben zu sein.
„Wir setzten jetzt zur Landung an“ schnarrte Bitmaker-Bitmarker „bitte anschnallen“
Lisa und Lenni ließen sich schnell in zwei Sesseln nieder und legten die Sicherheitsgurte wie in einem Auto an.
Ein singendes und surrendes Geräusch ertönte, das lauter und lauter wurde. Kurz darauf gab es einen Ruck und dann war es still.
„Landung ausgeführt“ tönte Bitmaker-Bitmarker. „Ihr können die Kapsel durch den Ausstieg verlassen, bitte denkt daran, die Raumanzüge anzulegen. Sauerstoffmangel auf dem Planeten“

Lenni und Lisa hatten inzwischen aufgehört sich zu wundern. Sie schlüpften in zwei bereit liegende Raumanzüge und so standen sie wenige Augenblicke später in der geöffneten Ausstiegsluke.
„Auf gehts“ Lennis Stimme klang etwas beklommen. „Ich komme“ antwortete Lisa, die dich hinter ihm stand.
Lenni machte beherzt einen mächtigen Schritt nach vorne – und segelte mit einem Purzelbaum aus der Luke der Raumfähre. „Achtung, Gravitationskräfte kontrollieren“ warnte die Stimme von Bitmaker-Bitmarker.
Lisa hatte gut aufgepasst. Ganz vorsichtig tastete sie sich aus der Luke und landetet sehr sanft, sehr elegant neben Lenni auf dem Boden, der garade dabei war. sich wieder aufzurappeln.
„Uff, da sind wir“ Es klang wie aus einem Mund und dabei bemerkten die beiden, dass ihre Raumanzüge über einen Sprechfunkkanal miteinander verbunden waren.
„Bitte warten, bitte warten“ tönte die Stimme von Bitmaker-Bitmarker und es schien als wäre er neben ihnen im Raumanzug „Powerrays im Anflug. Ich schalte jetzt um auf Transgalaktischen Universalcode.“

Neugierig schauten Lisa und Lenni sich um. Plötzlich entdeckten sie am Horizont ein Anzahl merkwürdiger Objekte. Diese waren rund, unterschiedlich groß, manche wie ein Tennisball, andere wie ein Fußball, wieder andere so groß wie Gymnastikball. Die Objekte hatten keine feste Struktur, sondern bestanden aus aufgerollten, pulsierenden Fäden, die ihre Farbe ständig veränderten, bunt wie ein Regenbogen. Die Objekte kamen näher und sie konnten jetzt deutlich die Struktur erkennen, die Bälle waren fast durchsichtig und gleichzeitig von bunt schillernden Energiefäden durchzogen.
„ Willkommen auf ZX 15 POWERRAY“ sprach eine Stimme zu ihnen, die anders klang als die von Bitmaker-Bitmarker, auch sehr fremd, aber irgendwie fein und freundlich.
„Äh, ja, Hallo“;Lenny machte vorsichtig einen Schritt nach vorn, um zu sehe, mit wem er eigentlich sprach.
Einer der Bälle, es war einer der kleinsten, bewegte sich in den Vordergrund und kam jetzt direkt auf Lenni und Lisa zu geschwebt.
„Ich bin Powerray 01“ hörten sie Stimmer wieder. „Wie ihr seht, besteht das Leben auf diesem Planeten aus einer masselosen Energieform, die sich in einem permanenten Transformationsprozess befindet. Wir sind sehr glücklich, dass ihr unsere Botschaft vernommen habt und die weite Reise hierher zu uns gemacht habt, um uns zu helfen.“
„Helfen?“ Die Frage kam von beiden gleichzeitig, wie aus einem Mund.
„Ja aber ihr wisst doch wohl, dass es einen Defekt in unserem Energietransponder gibt, wodurch die Absorption der Strahlen unserer Zentralsonne gestört ist.
„Äh, also, können Sie das noch einmal erklären?“ Lenni schaute Powerray 01 fragend an.
„Wieso, ist doch klar“ rief Lisa, „sie können die Energie ihrer Sonne nicht mehr aufnehmen, weil ...“sie machte eine Pause.
„weil ein Komet .....“ ergänzte Powerray 01, machte dann ebenfalls eine kurze Pause und fuhr dann fort. „wir werden euch zeigen, was geschehen ist und dann werden wir weiter sehen. Bitte folgt mir.“

Lenni und Lisa schauten sich einen Augenblick lang an, doch da war schon alles klar „Los!“.
„Bitte beachten sie die Gravitationkräfte“ mahnte Bitmaker-Bitmarker, doch da war es schon zu spät. Lenni hat vor lauter Aufregung einen Satz nach vorne gemacht und kugelte sich nun dicht über der Oberfläche des Planeten. Lisa prustete laut los vor Lachen, während sich Lenni mühsam wieder aufrappelte.
Powerray 01 hielt respektvoll Abstand. Die übrigen Powerrays hatten sich im Hintergrund aufgereiht. Als Lenni wieder auf den Beinen stand bewegte sich Powerray 01 langsam vorwärts während er sich um sich selber drehte und wobei überwiegend Blautöne zu erkennen waren.
Lenni und Lisa folgten vorsichtig. Doch je länger sie unterwegs waren desto sicherer wurden sie und schließlich könnten sie richtige Sprünge machen und kamen gut vorwärts.
„Hey“ rief Lenni, und hüpfte über Lisa im hohen Bogen hinweg. „Das bringts“ jubelte er. „Du oller Angeber“, lachte Lisa und beeilte sich, nicht den Anschluss zu verlieren.
Nachdem sie einige Zeit unterwegs waren erhob sich am Horizont ein gewaltiger Berg. Sieht aus wie ein Vulkan, dachte Lenni. „Auf der Erde könnte das ein Vulkan sein“ sagte Lisa.
„Das ist unser heiliger Berg“, solange es auf dem Planeten ZX 15 POWERRAY Leben gibt, gibt es diesen Berg. Er spendet uns die Nahrung, die er aus dem Krater seit unzähligen Monden zu uns fließen lässt. Das Gas, das uns hilft, die Energiestrahlen unseres Zentralgestirns aufzunehmen und in das umzuwandeln, was sie als Farben und Energiefelder sehen.
Doch seit fünf Monden fließt keine Nahrung mehr aus dem Berg. Wir vermuten, ein abgestürzter Komet hat den Krater verstopft, so dass keine Nahrungsgas mehr austreten kann.
Inzwischen hatten sie den Kraterrand erreicht. Sie schauten in den Krater und entdeckten dort einen riesigen Brocken Silizium, der tatsächlich den Kraterschlot verstopfte.
„Was können wir denn da tun?“ fragte Lenni, als er den mächtigen Brocken begutachtet hatte. „Der ist doch viel zu groß, dass wir ihn heraus holen könnten“.

„Gestattet, dass ich einen Vorschlag mache“ näselte Bitmaker-Bitmarker „wir könnten mit der Spitze von Bayblade, dem Raumschiff, ein Loch in den Siliziumbrocken bohren, durch den dann das lebenswichtige Gas wieder austreten könnte. Nach meiner Analyse ist die Spitze des Bayblayd dafür stabil genug. Allerdings gibt es das Risiko, dass der Krater zusammen stürzt und die Raumkapsel verschüttet.“
„Mit den Reisenden, also mit uns“ stellte Lisa fest.
„Gewiss, gewiss“ hüstelte Bitmaker-Bitmarker, „doch das Risiko ist gering, ziemlich gering, also nur einige wenige Prozent“.
„Schon gut“ schnaufte Lenni, „ich will gar nicht wissen wieviel Prozent, „los, packen wir es an.“ Die Powerrays hatten es ihm angetan, Um sie herum hatte sich eine riesige Anzahl Energiekugeln von ganz unterschiedlicher Größe versammelt. Die Farben in ihnen pulsierte und wechselten in unterschiedlichen Farbtönen. Waren sie aufgeregt?

„Du Lenni“ rief Lisa leise, „wir müssen ihnen wirklich helfen, ich glaube es geht ihnen nicht gut. Mir scheint die Farben werden immer schwächer“ „Sag ich doch“ Lenni schaute sich ungeduldig um, wo ist denn eigentlich unser Bayblade.
Doch Bitmaker-Bitmarker hatte inzwischen die Raumkapsel zu ihnen gelenkt. Sie schwebte wenige Zentimeter über dem Boden.
„Los Lisa, einsteigen!“ „Ey man, hetz mich nicht“ Beiden Kindern war klar, dass sie jetzt vor einer ganz besonderen, ziemlich gefährlichen Aufgabe standen.
„Ich wünsche Euch viel Erfolg“ hörten sie hinter sich Powerray01 mit höflicher Stimme sagen „alle Powerrays dieser und der kommenden Generationen werden euch ewig dankbar sein.
Ich hoffe, wir erleben das noch, dachte Lenni, aber er traute sich nicht es laut auszusprechen.
Nachdem sie die Luke hinter sich geschlossen hatten, streiften sie die Raumanzüge ab.
„Puh“ Lisa streckte sich, „nicht gerade bequem die Dinger“. „Aber das Rumhüpfen draußen ist schon cool“ grinste Lenni und für einen Augenblick hatte er vergessen , was ihnen jetzt bevorstand.
„Wir benötigen eine starke Rotation für den Bohrvorgang" ertönte in diesem Moment die Stimme von Bitmaker-Bitmarker.
„Ja aber wie“ fragte Lenni. „Dafür bist du ja eigentlich zuständig“ sagte Lisa zu ihm, „aber wenn du dich mal umschaust, sie mal da, in der Mitte unseres Raumschiffs.
Lenni wunderte sich, dass ihm vorher noch nicht aufgefallen war, dass in der Mitte des Raumschiffs sich armdicke Metallstange befand, die vom Boden bis zur Decke reichte. In die Metallstange eingelassen befand sich eine Zugvorrichtung, wie er sie von seinen Bayblades kannte, nur viel größer. Er konnte hier mit beiden Händen anpacken und ziehen.
„Geh aus dem Weg“ rief er aufgeregt. Dann beugte er sich vor, packte mit beiden Händen in die beiden Griffe und zog so kräftig er konnte. Im gleichen Moment begannen sie sich um die eigene Achse zu drehen.
„Bitte die Rotation erhöhen“ kam die Aufforderung von Bitmaker-Bitmarker. Sie befanden sich jetzt direkt über dem Siliziumblock und langsam ließ der Computer Kapsel hinuntersinken.
„Kriiisch,“ ein durchdringendes Kreischen und Mahlen zeigte ihnen, dass die Spitze ihre Arbeit begonnen hatte.
„Wir brauchen eine noch höhere Rotation“ erinnerte der Computer sie, als Lenni gerade mal eine Pause machte um zu verschnaufen.
„Ich......, also kannst du mal?“ pustete er. „Schon gut, gib her“ lachte Lisa, doch bald bald verging ihr das Lachen und mit hochrotem Kopf schnaufte sie „los, jetzt du wieder“
So wechselten sie sich ab, und ihr Bayblade drehte sich tiefer und tiefer in den Brocken hinein. Als Lisa einmal aufschaute fiel ihr Blick durch die große Scheibe nach draußen. Durch Kristallstrukturen des Siliziums leuchtete ein mattes rotes Licht, nein es hatte die Farbe Magenta, hell und durchscheinend.

Gerade als sie Lenni darauf aufmerksam machen wollte, ertönte die Stimme von BitmakerBitmarker, „die Bruckstelle ist in 9 8 7 6 5 .......0 Sekunden erreicht.
„Hurahh, jubelten Lisa und Lenni gleichzeitig „wir haben es geschafft!"
Wie von einer unsichtbaren Hand wurde im gleichen Moment ihre Raumkapsel sanft hochgehoben und schwebte bald darauf über dem Krater.
Aus diesem wehte jetzt in dünnen Fäden, magentafarbene Schleier über Kraterrand. Es war das für die Powerrays so lebensnotwendige Gas. Überall sahen sie unzählige von ihnen in ganz unterschiedlicher Größe, die sich hin und her wiegten und es schien, als würden sie ein Bad nehmen.
„Denen geht es jetzt gut“ lachte Lisa und schaute hinüber zu Lenni. „Gib mir „5“ er strahlte ebenfalls, kam auf sie zu und und dann klatschten ihre Handflächen gegeneinander.
Dann beobachteten sie, wie draußen der Planet ZX 15 POWERRAY kleiner und kleiner wurde, während Bitmaker-Bitmarker die Kapsel beschleunigte.
Plötzlich wurden beide ganz müde. Sie hockten sich in die beiden Sessel vor dem Steuerpult und schauten hinaus in die Weite des Universums. „So viele Sterne“ murmelte Lisa „ich bin bei 1037“ erwiderte Lenni. Dann war es ganz still, beide waren eingeschlafen. Nur von Zeit zu Zeit war ein leises Knacken aus Bitmaker-Bitmarker's Schaltkreise zu hören.

Es donnerte. Lenni und Lisa schreckten auf. Sie saßen beiden in der Zinkbadewanne, zwischen ihnen lag der Bayblade. Es war fast dunkel im Zimmer. Jemand klopfte an die Tür von Lenni's Kinderzimmer.
Seine Mutter steckte den Kopf herein. „Hallo ihr beiden, Abendbrotzeit! „rief sie fröhlich, „Lisa, willst du bei uns mitessen?“
„Wir kommen ja schon,“ maulte Lenni und guckte ziemlich erschöpft und verschlafen aus der Wäsche.
„Händewaschen nicht vergessen!“Dann hörten sie nur noch die Schritte der Mutter, die zurück in die Küche ging.
Lisa beugte sich nach vorn und nahm den Bayblade in die Hand. „Also, weiß du, ich glaube.....“ Lenni unterbrach sie „lass es, das glaubt uns doch alles sowieso keiner“ Versonnen nahm er ihr den Bayblade aus der Hand und legte ihn zurück auf den Boden.
Dann kletterten sie aus der Badewanne und trotteten in die Küche. In der Badewanne blieb der Bayblade alleine zurück.

 

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